Hallo
Ich bin Jassir
Stimmen der Hoffnung
«Stimmen der Hoffnung» ist ein Buch- und Musikprojekt, das tief in das Leben von Jassir Alayan eintaucht. Der junge Mann aus Chur lebt seit seinem 17. Lebensjahr mit der Diagnose «Paranoide Schizophrenie» und kämpft zusätzlich mit seiner ehemaligen Suchterkrankung.
Das Buch erzählt nicht nur seine persönliche Leidensgeschichte, sondern zeigt auch die alltäglichen Sorgen und Ängste der Angehörigen.
Für das Buchprojekt konnten Christian Ruch als Autor und Monika Hürlimann, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, als fachliche Beraterin gewonnen werden. Co-Autoren sind Sanna Giovanoli (Mutter) und Jassir Alayan (Sohn). Die Musik stammt von Jassir Alayan.
Ich bin am 17. März 1997 geboren und hatte eine neunmonatige Schreiphase, die meine ganze Familie stark beansprucht hat. Jeder Sonnenstrahl und jeder noch so kleine Lärm störte mich, ich schlief schlecht und trank wenig Milch.
Nach diesem schwierigen Start entwickelte ich mich aber zu einem ruhigen Kind. Ich hatte die Gabe, mich gut alleine beschäftigen zu können. Ich spielte mit Legofiguren, begann früh schon sehr gut zu zeichnen. Ich kreierte eigene Figuren und erfand damit Geschichten.
Schon sehr früh diskutierte ich mit meiner Grossmutter über philosophische Fragen: Was ist nach dem Tod? Wo war ich, bevor ich auf diese Welt kam? Mit fünf oder sechs Jahren konnte ich alle Lieder von Linard Bardill auswendig und wir besuchten auch oft seine Konzerte.
Die Schule war für mich ein Leichtes, besonders die Sprache hatte es mir angetan. Ich schrieb aussergewöhnlich tolle Geschichten und wurde als «begabt» eingestuft. Zitat der Lehrerin: «So etwas habe ich in meiner ganzen Lehrerinnenkarriere noch nicht gesehen.»
Ich lernte Karate, trainierte Basketball und begann Gitarre zu spielen. Der Musiklehrer sagte meiner Mutter immer wieder, ich würde so schön dazu singen.
Mit zwölf Jahren wechselte ich ins Gymnasium. Die ersten vier Jahre verliefen problemlos und unauffällig – ausser vielleicht, dass ich mehr hätte lernen können. Doch dann, ab der fünften Klasse, kam ich mit den falschen Kollegen zusammen und geriet in die Drogen. Ich wurde psychotisch und musste in die Klinik. Hier beginnt meine Geschichte, die ihr in Kürze im geplanten Buch lesen könnt.